Scheiß auf perfekte Bilder – Mehr Spaß an (spontanen) Fotos

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Heute möchte ich einmal über ein Thema sprechen, welches mir schon lange unter den Fingern brennt und welches vielleicht auch euch interessieren dürfte: Es geht um perfekte Bilder auf Blogs, Instagram, Facebook und Co., die mit spontanen Bildern nichts mehr zu tun haben. Perfekte Bilder, die zuvor stundenlang arrangiert wurden um mehr Like- und Followerzahlen auf den sozialen Medien zu generieren. Wie ich damit umgehe und wie ich mich nicht unter Druck setzen lasse, habe ich heute einmal für euch zusammengefasst.

Vorab möchte ich sagen, dass ich – wie gewiss die meisten von euch – mir sehr gerne schöne Bilder anschaue. Egal ob es Landschaftsaufnahmen, Gerichte, Blumen oder eben auch Outfitbilder sind – werden sie dementsprechend präsentiert oder in Szene gesetzt, dann macht das Betrachten doppelt so viel Spaß. Blogs und Feeds mit hübsch arrangierten Bildern werden öfter gelikt, als solche, die es nicht nicht – ganz klar.

Für meinen Blog GlamourSister fotografiere ich nun schon seit 6 Jahren alle Bilder selbst, oder mein Instagramhusband steht hinter der Kamera. In diesen Jahren habe ich viel experimentiert und würde auch behaupten, dass ich mich in Sachen Bildpräsentation weiterentwickelt habe. Ich habe aber weder etwas mit Fotografie gelernt und habe auch kein ausgeleuchtetes Fotostudio oder gar eine Ecke zu Hause, in der ich Produktfotos wie aus einem Werbekatalog aufnehmen kann. Was aus Spaß anfing, setzt mich jedoch immer wieder unter Druck. Wie soll ich das Produkt perfekt und hübsch in Szene setzen? Wie soll ich es fotografieren? Irgendwie war alles schon einmal da. Und dann ist da noch die Frage, warum sehen die anderen Fotos von anderen Blogger/innen besser aus bzw. was machen die Anderen besser als ich? Warum bekomme ich weniger Likes als Andere? Solche Gedanken bekomme ich immer wieder und diese setzen mich selber unter Druck. Natürlich weiß ich, dass hinter manchen Blogs ein (professioneller) Fotograf steckt und viele Bilder per Photoshop (stark) bearbeitet werden. Mir ist bewusst, dass Druck kein guter Begleiter für schöne Bilder ist, deshalb versuche ich mich immer wieder nicht so zu stressen und wieder mehr Spaß am Fotografieren zu haben. Doch wie kommt man wieder zu mehr Spaß an der Fotografie? Und warum sind spontane Bilder eigentlich so selten auf Blogs zu sehen? Vielleicht widersprechen sich manche der folgenden Punkte, aber Scheiß drauf! Wenn es um Spaß an der Fotografie geht, dürfen sich Likes manchmal hinten anstellen. Und glücklicher wird man auch dabei, glaubt mir!

Scheiß auf teure Kameras
Wenn ich unterwegs bin und meine Spiegelreflexkamera nicht dabei habe, dann mache ich dennoch einfach ein paar Bilder mit meinem Smartphone. Ich bin der Meinung, dass gerade auf den sozialen Medien vermehrt Bilder gepostet werden sollen, die spontan entstanden sind. Aber auch für Blogposts können Bilder, die mit dem Handy aufgenommen wurden, einmal herhalten. Ja, und manchmal haben gerade auch Smartphonebilder ihren ganz eigenen Charme.

Kleiner Ehrfahrungsbericht: Als ich vor ein paar Monaten eine Bloggerveranstaltung besuchte, machten alle anwesenden Blogger fleißig Bilder. Nein, nicht alle, denn eine Bloggerin hatte ihre teure Kamera nicht dabei und machte vom Event „natürlich“ auch keine Bilder. Sie sagte zu mir, dass sie auf Grund dessen auch keinen Bericht auf ihren Blog online stellen würde, weil die Bilder mit ihrem Handy ihren Anforderungen an schönen Blogbildern nicht gerecht werden würden. Ich habe mir nur gedacht, dass ich diese Einstellung ein wenig schade finde, denn wenn es um einen lesenswerten Artikel mit einem Mehrwert für den Leser geht, dann kann man doch auch einmal eine Ausnahme machen. Oder wie seht ihr das?

Scheiß auf Photoshop
Bevor viele Bilder auf Blogs oder Instagram hochgeladen werden, wird dem Bild erst einmal eine ordentliche Portion Retusche unterzogen und es wird kräftig daran „herumgebastelt“. Schon oft habe ich auf Veranstaltungen mitbekommen, wie Sätze gefallen sind: „Wow, in Wirklichkeit siehst du ja ganz anders aus.“ Wofür das Wow steht, lassen wir einmal so stehen. Ich jedenfalls benutze für meine Bilder so gut wie kein Photoshop (ich optimiere manchmal den Kontrast und die Helligkeit, sonst eigentlich nichts).

Scheiß auf Kritik und „Dislikes“
Wenn ich ein Bild geschossen habe, was mir persönlich gut gefällt, dann poste ich es auch auf meinen Social Media Kanälen und/oder auf meinem Blog. Natürlich hat man den Ansporn, sich ständig zu verbessern und sich weiter zu entwickeln, doch wo bleibt der Spaß? Ich bin der Meinung, nur durch „machen“ lernt man dazu und wenn man Angst vor Kritik oder negativen Feedback hat, dann sollte man lieber gar kein Bild öffentlich stellen.

Kleiner Ehrfahrungsbericht: Als ich im Urlaub war und meine Familie und ich in einem Restaurant saßen, bestellten wir eine große Fischplatte für alle. Ich liebe Fisch und die Platte sah so lecker aus, dass ich die Fülle an Meerestieren und Fischen spontan für Instagram fotografierte. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren einige böse Kommentare unter dem Bild. Und prompt hatte ich zudem knapp 15 Follower weniger. Meinen Spaß am Essen bzw. Fisch zu fotografieren hat mir diese Situation aber nicht genommen. Und damit sind wir eigentlich auch schon bei meinem nächsten Punkt.

Scheiß ‚drauf, was andere sehen wollen
Spaß machen Bilder nur, wenn man sich für sie nicht verbiegen muss. Wenn es nur darum geht, was die Leser sehen wollen, dann wird man bestimmt sehr schnell unglücklich. Ihr stellt euch die Frage, was ihr fotografieren müsst, damit ein Bild möglichst viele Likes bekommt? Was habt ihr falsch gemacht, wenn das letzte Bild 18 Likes bekommen hat und das davor 92? Ich habe für mich entschieden, ich fotografiere das, worauf ich Bock habe und was mir gefällt. Natürlich freue ich mich, wenn ein Bild mit Likes versehen wird, aber das Motiv sollte im Vorfeld keine Rolle spielen, was andere von mir sehen möchten. Auch wenn das Motiv schon viele andere vor mir abgelichtet haben, so ist es für mich das erste mal. Ich tue es, weil es mir gefällt und ich Spaß daran habe.

Kleiner Ehrfahrungsbericht: Mit anderen Bloggern verbrachte ich eine Nacht in einem wunderschönen Hotel, welches zum Frühstück unter anderem frisch gepressten O-Saft, bunte Macarons und sehr viel frisches Obst auf dem Frühstücksbuffet angeboten hat. Alles Zutaten, um ein perfektes und leckeres Frühstücksbild zu inszenieren. Nachdem nun Jeder die Macarons, den Café, Schokocroissants etc. an seinem Platz zurecht gerückt hatten und die Gucci Tasche daneben platziert wurde, wurden fleißig Bilder geschossen. Zu meinem Entsetzen wurde das frische Obst aber nicht gegessen und auch der O-Saft wurde nicht getrunken – all das waren nur Requisiten, um ein schönes Instagrambild zu inszenieren. Da ich aus der Hotellerie komme, weiß ich, das alles, was einmal beim Gast war, weggeschmissen werden muss. Natürlich hat mich die Situation schon ein wenig traurig gestimmt und ich fragte mich, wie sehr sich die Menschen für ein Bild verbiegen.

Fazit
Ja, auch ich gehe natürlich nicht gänzlich unbefangen an Bilder für meinen Blog oder für Instagram heran, wenn es sich zum Beispiel um Bilder für einen Kooperationspartner handelt. Der Partner möchte selbstverständlich, dass sein Produkt schönstmöglich präsentiert wird. Ich überlege mir sehr wohl, wie ich die Sachen/Produkte am besten in Szene setze. In diesem Beitrag soll es eigentlich auch nicht um den kommerziellen Aspekt gehen, sondern nur darum, wieder mehr Spaß an spontanen Fotos zu bekommen und sie einfach mal zu posten (so wie hier). Was denkt ihr darüber? Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen.

PS: Hier findet ihr 5 Tipps für ein perfektes Foodbild

 

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10 Kommentare zu „Scheiß auf perfekte Bilder – Mehr Spaß an (spontanen) Fotos“

  1. Liebe Marie, so gut geschrieben und ich stimme Dir zu 100% zu:)
    In Photos darf man doch echte Menschen sehen ohne das alles künstlich gestellt ist, die Entwicklung finde ich sehr schade. Und ja das nimmt die Freude.
    Deswegen mag ich Deinen Blog umso lieber, mach weiter so:)))
    Liebste Grüße an DIch <3

  2. Hallo meine Liebe!
    Dein Beitrag ist dir sehr gelungen! Ich mag es auch nicht, wenn die Bilder zu sehr ge-photoshopt sind! Dazu stehe ich wie ich aussehe und wenn ich nicht perfekt bin, dann natürlich! Gleiches gilt auch für Food-Bilder! Hach, weiterhin sehr viel Spaß an spontanen Bildern!
    Liebe Grüße,
    Alex.

  3. Spontane Bilder mag ich auch. Ich achte aber bei meinen Blogbeiträgen auf gute Qualität. Wobei ich sagen muss, dass ich auch oft mein Handy nutze, denn die Bilder sind nicht unbedingt schlechter. Toller Beitrag!

    Liebe Grüße

    Christine

  4. Toller Beitrag!
    Ich stimme dir auch vollkommen zu. Man hat mit Schnappschüssen meistens die besseren Bilder und eine Spiegelreflex immer mitzuschleppen ist super lästig.

    Liebe Grüße

  5. Hallo 🙂
    Danke für den schönen Blogbeitrag! Ich bin ganz deiner Meinung – wir Blogger dürfen einfach nicht den Spaß an der Sache verlieren. Wenn man immer nur das „perfekte“ Fotos machen möchte … versäumt man den ein oder anderen schönen und spontanen Moment!

    Sonnige Grüße
    Verena

  6. Ich folge gerne Menschen auf Instagram, denen es auch so geht. Irgendwie ist dieses ganze perfekte auf dauer doch sehr langweilig. Da finde ich es spannender auch mal etwas „echtes“ zu sehen. Der verkaterte Tag nach der Party, die zerwühlte Frisur am Morgen. Sowas liebe ich 🙂

    Liebe Grüße
    Justine

  7. Hallo du Liebe,
    ich finde du hast vollkommen recht, was das Fotografieren angeht! Ich versuche auch immer ein möglichst schönes Bild zu bekommen. Aber eben nicht stundenlang. Außerdem liebe ich spontane Schnappschüsse einfach, diese Fotos gefallen mir meistens am besten. Das versuche ich auch in meine Outfitposts zu transportieren. Ich habe auch viele Bilder, wo ich lache und nicht nur „cool“ gucke. Ich versuche meine Bilder immer möglichst wenig zu stellen.
    Auf jeden Fall ein toller Beitrag!!

    Liebste Grüße
    Julia
    http://diejuliy.com/

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