Island im Winter – Unser Roadtrip durch den Süden & Tipps Teil 2

Island im Winter – Unser Roadtrip durch den Süden Tipps Teil 2

Unser Roadtrip durch den Süden auf Island war ein richtiges Abenteuer. In diesem Teil erzähle ich euch von meinen persönlichen Highlights und von einer kleinen Enttäuschung. Zudem erzähle ich euch ein wenig mehr über unsere Hotels, unseren Mietwagen und unsere Kleidungsstücke. Viel Spaß bei meinem Travel Diary auf Island Teil 2.

Hier geht es zum ersten Teil.

Vatnajökull Gletscher Wandern 01

4. Tag in Island – Diamond Beach, Jökulsárlón & Vatnajökull

Bei strahlendem Sonnenschein sollte ich an diesem Tag ein weiteres Highlight auf Island erleben: Eine Eishöhlen-Tour im Vatnajökull. Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Islands und zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas. Es handelt sich um einen Plateaugletscher, auf dem wir mit Steigeisen oder auch Spikes unter den Schuhen herumspaziert sind. Die Tickets für diese geführte Tour, die knapp 2 Stunden dauerte, hatten wir im Vorfeld von Deutschland aus bereits gebucht. Mit einem Guide ging es in einem umgebauten Jeep von Vatnajökull aus zum Gletscher, in dem es eine kleine Eishöhle zu bestaunen gab. Auch wenn für viele Touristen die Eishöhle gewiss am spannendsten war, so fand ich es viel beeindruckender, auf dem riesigen und sehr glatten Gletscher herumzulaufen.
Es war wirklich aufregend und man hat auf einmal das Gefühl bekommen, wie klein man auf der Welt ist und wie gewaltig die Natur sein kann. Das Gefühl, welches ich an diesem Tag verspürte, ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Es war unglaublich schön und dieses Erlebnis werde ich niemals vergessen.

Vatnajökull Gletscher Wandern 02

Vatnajökull Gletscher Wandern 03

Island Gletscherlagune Jökulsárlón
Nach der Tour haben wir dann noch die Gletscherlagune Jökulsárlón und die wunderbare Landschaft mit den Eisbrocken und den dort liegenden Seehunden bestaunt. Hier habe ich wieder nur gedacht: „Was für eine wunderschöne Landschaft“.

Island Gletscherlagune Jökulsárlón 01

Island Gletscherlagune Jökulsárlón 02

Island Gletscherlagune Jökulsárlón

Gleich am Atlantischen Ozean, wo das Wasser der Gletscherlagune Jökulsárlón ins Meer fließt, befindet sich ein schwarzer Sandstrand, auf dem Tausende von Eisbrocken liegen. Die Eisblöcke der Gletscherlagune werden hier wieder an den Strand gespült und ergeben eine unglaubliche Szenerie. Eiskristalle in den unterschiedlichsten Größen, oft blau schimmernd oder kristallklar und in allen erdenklichen Formen und Größen ist dies eine der schönsten Plätze auf Island. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen und bei schönem Wetter und Sonnenschein haben die Eisbrocken tatsächlich wie Diamanten gefunkelt – ein absoluter Traum!

Diamond Beach Island Iceland 01

Diamond Beach Island Iceland 02

Diamond Beach Island Iceland 03

An diesem Abend sind wir ins Pakkhús Restaurant im Fischerort Höfn gegangen. Da auf Island viel Fisch und Hummer gegessen wird, haben wir hier Lobster bestellt, welcher sagenhaft lecker war.

Pakkhús Restaurant Lobster

Island Nordlichter am Vatnajokull
Zurück im Fosshotel Vatnajokull haben wir dann tatsächlich gegen Mitternacht Nordlichter beobachten können. Seit unserer Ankunft haben wir die Polarlicht-Vorhersage beobachtet und in dieser Nacht war zum Glück klarer Himmel und die Solaraktivität ausreichend. Die Aurora-Aktivität hatte laut Vorhersage eine Stärke 2, also eher schwach, aber dennoch konnten wir die Aurora Borealis sehen. Das „Problem“ war nur, dass ich mir dieses Erlebnis ein wenig spektakulärer vorgestellt habe. Die Lichter am Himmel tanzen zu sehen war ein großer Traum von mir, aber als ich sie am Himmel sah, waren sie mehr grau als grün. Ich war ein wenig enttäuscht, weil ich mir die Lichter viel intensiver gewünscht hatte. Die Kamera hingegen fing dieses Grün viel besser ein und so betrachtete ich dieses Naturwunder durch die Kamera. Es war irgendwie absurd, denn es war für mich das erste Mal, dass etwas durch die Kamera betrachtet viel besser aussah, als es „live“ zu erleben. Die Bilder hingegen von dem Gletscher Vatnajökull oder die vom Diamond Beach können nicht wiedergeben, wie wundervoll es vor Ort war.
Da stand ich nun. Wegen diesen Lichtern hatten wir diese Reise angetreten. Ich war überrascht, dass ich viel aufgeregter war, den Gletscher zu begehen oder am Diamond Beach zu stehen, als endlich einmal die Polarlichter zu sehen. Vielleicht werde ich ja irgendwann mal sehr starke Polarlichter zu sehen bekommen, aber bis dahin schaue ich sie mir lieber auf professionellen Bildern an.

Island Nordlichter am Vatnajokull 01

Island Nordlichter am Vatnajokull

5. Tag in Island – Glacier Hiking im Skaftafell-Nationalpark

Auch an diesem Tag machten wir uns früh auf. Wir fuhren Richtung Skaftafell-Nationalpark, wo wir eine weitere Gletscherwanderung gebucht hatten. Die Wanderung durch die wunderschöne Landschaft mit ihren imposanten Gletschern war noch einmal ganz anders, als am Tag zuvor. Wir bekamen größere Spikes unter die Schuhe geklemmt, mit denen wir richtig durch die vereiste Gegend gestapft sind. Vorbei an Gletscher und Eishöhlen sahen wir den Drehort von „Batman Begins“, „Game of Thrones“ und „Interstellar“. Auch diese Aktivität war unbeschreiblich schön und ein wahres Erlebnis. Für diese Tour brauchten wir insgesamt knapp 4 Stunden und auch dieses Mal hatten wir wieder viel Glück mit dem Wetter.

Glacier Hiking in Skaftafell

Glacier Hiking in Skaftafell 01

dav

Auf dem Weg zu unserem Hotel machten wir nach der Tour noch am Wasserfall Foss á Síðu halt, der direkt an der Ringstraße zu finden ist. Durch den vielen Schnee sah er sehr verträumt aus und ich fühlte mich wie in einem Märchenwunderland. Am Abend haben wir dann im Hotelrestaurant gegessen, in dem es wieder sehr gut geschmeckt hat.

Foss á Síðu Wasserfall Winter

6. Tag in Island – Vík í Mýrdal, Hallgrímskirkja, Reykjavík

An diesem Tag brachen wir Richtung Reykjavík auf und machten bei Vík í Mýrdal halt. Hier haben wir am Reynisfjara-Strand, welcher aus schwarzem Kies besteht, die Reynisdrangar-Felsformationen (auch Felsnadeln genannt) vor der Küste bestaunt. Es war so windig und kalt an diesem Tag, aber auch hier hatten wir schönes Wetter – es hat jedenfalls nicht geregnet oder geschneit. Als es dann ein wenig zu nieseln anfing, fuhren wir weiter, um uns in Reykjavík die Pfarrkirche Hallgrímskirkja anzuschauen.

Reynisfjara Strand Island Iceland

Der Kirchturm ist mit 74 Metern das zweithöchste Gebäude auf ganz Island und kann auch besichtigt werden. Von oben aus hat mein einen herrlichen Blick auf die Stadt und beim anschließenden Flanieren durch die Shoppingstraßen rund um die Skólavörðustígur Street konnten wir ein paar Souvenirs shoppen. Den Tag ließen wir beim Bummeln durch die Einkaufsstraßen ausklingen und fuhren dann zurück nach Keflavík, wo wir im Restaurant Ráin wieder leckeren Hummer und Fisch gegessen haben.

Hallgrímskirkja Island

Hallgrímskirkja Kirche Island

7. Tag in Island – Íshestar, Harpa, Sólfar

Da wir nicht im Hotel frühstücken wollten, führen wir zu einer Bäckerei namens Valgeirsbakari. Hier haben wir ein super leckeres, süßes Frühstück genossen und sind dann zum Reitzentrum Íshestar gefahren. Hier erfüllte ich mir einen weiteren Traum: Einmal auf einem Islandpferd auf Island reiten. Zu dritt ritten wir bei absolutem Kaiserwetter durch wunderschöne Lavagebiete und selbst mein Mann, der sehr wenig Reiterfahrung besaß, hatte großen Spaß daran.

ishestar Reiten auf Island 01

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dav

Danach fuhren wir zurück nach Reykjavík, wo wir uns das Konzerthaus Harpa angeschaut haben. Das Gebäude ist wirklich super schön und beim anschließenden Flanieren schauten wir uns noch Sólfar, das Sonnenschiff, an, welches zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt zählt. Am Abend besuchten wir das Restaurant Fiskverslun, wo ich sehr leckere Fish and Chips gegessen habe.

Sólfar Sonnenschiff Island

Unser Hotel besaß einen kleinen Außenpool, bei dem man im +40 Grad warmen Wasser entspannt baden konnte. Wir ließen den letzten Tag im Pool ausklingen und fielen dann erschöpft ins Bett. Am nächsten Morgen mussten wir ja schon wieder sehr früh aufstehen, da unser Flug dann gegen 6.00 Uhr zurück nach Deutschland ging.

Konzerthaus Harpa Island 02

Konzerthaus Harpa Island 01

Konzerthaus Harpa Island

Unsere Autotour mit dem Mietwagen auf Island im Winter

Mit einem Mietauto die Gegend von Island zu erkunden war nicht nur richtig abenteuerlich, wir hatten auch sehr viel Spaß. Das Schöne ist natürlich hier die komplette Unabhängigkeit und Spontaneität für diverse Fotostopps und Toilettenpausen. Unser Mietauto buchten wir über den ADAC und erhielten von Europcar den Wagen. Für den gesamten Zeitraum haben wir knapp 670,- Euro bezahlt. Natürlich kommt man mit einem Kleinwagen auch günstiger davon, jedoch würde ich dies bei den Wetterverhältnissen im Winter absolut nicht empfehlen. Wir haben mindesten sechs Wagen gezählt, die uns während dieser Zeit im Graben begegnet sind. Unser Mietauto hatte das komplette Winterpaket: Winterreifen, Allradantrieb und alle Versicherungen waren inklusive. Obwohl wir auf der Ringstraße teilweise alleine unterwegs waren, haben wir immer zwischendurch die Straßenbedingungen auf www.road.is gecheckt. Die Webkameras und die Straßenkarten liefern auf der Webseite immer aktuelle Informationen über die Straßenverhältnisse und man kann sehen, welche Straßen gesperrt sind. Da sich die Wetterverhältnisse mehrmals täglich ändern, sollte man seine Route ständig im Blick haben.

Mietwagen auf Island im Winter

Auf den Straßen Island Winter

Unsere Route

Unsere Hotels auf Island

Da wir nicht in Hostels und in Wohnungen über AirBnB übernachten wollten, haben wir alle unsere Hotels über Bookings gebucht. Wichtig war mir hierbei, dass wir ein eigenes Badezimmer hatten, was auf Island nicht immer der Fall ist. In allen Zimmern (außer im letzten Hotel) befand sich ein Wasserkocher im Zimmer und das Frühstück war im Preis inklusive.
Unsere Hotels in besuchter Reihenfolge:
Hotel Jazz in Keflavík (1 Nacht)

Hotel Gulfoss in Brattholt (1 Nacht)

Fosshótel Vatnajökull in Höfn (2 Nächte)

Hótel Geirland in Geirland (1 Nacht)

Hotel Berg in Keflavík (2 Nächte)

In den Hotels, in denen wir im Restaurant gegessen haben, hat es jedes Mal richtig gut geschmeckt. Ich kann euch die Fisch- und Hummergerichte daher nur empfehlen.

Unsere Hotels auf Island 2018

Unsere Kleidung auf Island im Winter

Das Wetter in Island ist unberechenbar – das habe ich ja schon oft gesagt. Aber um ehrlich zu sein, man kann es nicht oft genug sagen und man sollte auf alles vorbereitet sein. Gerade der Wind und der Regen bzw. Schnee lassen die Temperaturen kälter wirken, als sie eigentlich sind. Im Vorfeld haben wir uns Wind- und Regenkleidung gekauft und auch dicke Handschuhe haben wir uns noch zugelegt. Ich trug täglich unter meinen Sachen Funktions-oder Thermounterwäsche und darüber einen Fleecepullover. Ich war so froh, dass ich zusätzlich noch die Skikleidung von einer Freundin ausgeliehen habe, denn nachdem wir am 2. Tag so durchnässt waren, wechselte ich die Kleidung. Und ohne Kopf- bzw. Ohrenschutz ging gar nichts. Meine Mütze habe ich draußen nie abgesetzt und ich war so froh, dass ich noch meinen kleinen Merino-Schal um hatte, den ich zusätzlich bis über die Ohren gezogen habe. Modisch gesehen sah ich so zwar ein wenig komisch aus, aber ich wollte einfach keinen Zug bekommen. Ich würde wirklich Jedem empfehlen, alle Sachen zum Wechseln zwei Mal einzupacken – selbst die Jacke, Hose und die Schuhe.

Apropos Schuhe. Für unseren Trip wurden wir freundlicherweise von Merrell ausgestattet. Ich rate euch, auf keinem Fall an euren Schuhwerk zu sparen, denn erst in diesem Urlaub haben wir gemerkt, wie wichtig warme, feste und regendichte Schuhe sind. Unsere Schuhe waren für diesen Trip mehr als perfekt und ich kann sie euch wärmstens weiter empfehlen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Merrell, für die super Schuhe.

Merrell Outdoor Schuhe auf Island

Fazit unsere Islandreise im Winter

Von der tollen Landschaft war ich mehr als begeistert. Zwar haben wir die meiste Zeit Island unter einer weißen Schneedecke erlebt, aber dennoch war es ein richtiges Abenteuer. Island ist jedoch sehr, sehr teuer. Aber für alles, was wir gegessen, gemacht und wo wir geschlafen haben, haben wir die hohen Preise nicht bereut. Das Land bietet definitiv keinen Billigtourismus und so kann man in einem Restaurant schon einmal für ein Glas Wein umgerechnet 18,- Euro zahlen. Übrigens hatte ich mit der Umrechnung so meine Probleme. Bequem war es jedoch, dass wir viele der Tickets und Aktivitäten bereist im Vorfeld online gebucht hatten. Auch die Unterkünfte und Strecken standen schon fest. Übrigens hat es mich erstaunt, wie gut das Internet bzw. das WLAN funktioniert hat. In den Hotels und in vielen Shops wird kostenfreies WLAN angeboten, ohne dass mit sich mit einem Passwort dazu einloggen muss. Zudem konnte man überall problemlos mit Karte bezahlen. Selbst meinen Toilettengang habe ich per VISA zahlen können. Bargeld braucht man nicht, denn Bäcker, Restaurants, Tankstellen und Ticketcounter bieten alle Kartenzahlung an. Mit dem Wetter hatten wir sehr viel Glück. Jedes Mal, wenn wir uns etwas angeschaut haben, war es klar – nur am zweiten Tag hatten wir schlechtes Wetter. Von 7 Tagen hatten wir nur einen schlechten Wettertag, was ein absoluter Glücksfall war. Nach unserer Abreise wurde ein gewaltiger Sturm erwartet und viele Straßen wurden vorsorglich für zwei Tage gesperrt.

Ihr habt auch auf eurer Bucket-Liste „Polarlichter schauen“ stehen? Ganz ehrlich: Streicht es! Schreibt lieber „Gletscherwanderung auf Island“, „Islandpferde reiten auf Island“ oder „Baden in der Blauen Lagune“ drauf. Mir hat Island jedenfalls mega gut gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dieses wunderbare Land noch einmal im Sommer zu bereisen.

An dieser Stelle auch noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an meine Eltern, die sich in dieser Zeit liebevoll um unsere beiden Kids gekümmert haben.

Ihr ward auch schon einmal auf – einem Roadtrip in – Island? Dann immer her mit euren Tipps und Routenvorschlägen. Was muss man gesehen haben, was darf man nicht verpassen? Wie findet ihr meinen Beitrag? Ich freue mich über eure Kommentare.

Island im Winter Road Trip Tour

Die gesamte Reise (Flüge, Unterkünfte, Essen, Auto, Aktivitäten etc.) haben wir selber bezahlt. Lediglich die Schuhe wurden uns kostenfrei von Merrell zur Verfügung gestellt.

Island im Winter Roadtrip durch den Süden & Tipps Teil 3

9 Kommentare zu „Island im Winter – Unser Roadtrip durch den Süden & Tipps Teil 2“

  1. Was für tolle Eindrücke. Island steht schon seit Jahren auf meiner Liste, aber irgendwie habe ich es bisher leider noch nicht dorthin geschafft. Ich glaube aber tatsächlich, dass ich mich eher für die wärmere Jahreszeit entscheiden würde, da ich eine absolute Frostbeule bin. ????

    Liebe Grüße
    Jana
    http://www.comfort-zone.net

  2. Liebe Marie,

    Das sieht wirklich nach einem tollen Urlaub aus! Ich habe Island leider noch nicht besucht, aber seitdem ich einer Instagrammerin in ohren Stories bei ihrer Reise gefolgt bin habe ich es auch im Kopf diesed Land einmal zu bereisen! Berichte wie deine bestärken diesen Gedanken immer wieder!
    Danke für deine Erfahrungen!
    Viele Grüße,
    Svenja

  3. Danke für den mega Bericht von Island und die traumhaft schönen Bilder!!!
    Super geschrieben und über die magischen Bilder konnte ich nur staunen!
    Liebste Grüße an DIch <3

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