Manchmal braucht es kein schickes Rooftop mit DJ und Cocktailbar, sondern einfach ein paar tausend Bienen, eine Handvoll neugieriger Menschen und jemanden, der sich richtig gut mit Honig(Bienen) auskennt. Anlässlich zum heutigen Weltbienentag, welcher seit dem Jahr 2018 am 20. Mai gefeiert wird, besuchte ich die schöne Dachterrasse des BIKINI Berlin. Eingeladen von Stadtbienen und der Concept Shopping Mall mit dem wohl besten Ausblick auf Berlins Großstadtdschungel UND zwei sehr beschäftigten Bienenvölkern, die dort nach ökologischen Prinzipien betreut werden.
Das Motto des Tages? Bienenluft schnuppern. Und das habe ich wirklich. Direkt aus erster Hand oder besser: aus erster Wabe. Mit tausenden emsigen Bienen, die auf erstaunlich engem Raum koordiniert für Ordnung, Honigproduktion und Bestäubung sorgen.
Honig, Honig, Honig. Und warum ich jetzt noch mehr davon will
Klar, ich liebe Honig. Auf dem Brötchen, im Tee, oder direkt vom Löffel. Kein Urteil bitte. Aber nach dem Imker-Crashkurs und den ganzen Honigbienen-Infos mit Bienenpapa Johannes Weber, dem Gründer der Stadtbienen gGmbH, weiß ich: Honig ist mehr als nur lecker. Ein Zitat von Winnie Puuh lautet: „Dieses summende Geräusch bedeutet etwas. Der einzige Grund, den ich kenne, ist, dass du eine Biene bist! Und der einzige Grund, eine Biene zu sein, ist, Honig zu machen. Und der einzige Grund, Honig zu machen, ist, damit ich ihn essen kann.“ Er wusste es vielleicht zu diesem Zeitpunkt nicht, aber im Grunde ist Honig flüssiges Gold mit ökologischer Botschaft. Aber jetzt mal ehrlich: Bienen sind weitaus Wichtiger als Honig!
Aber mal im Ernst: Warum sind Bienen so wichtig?
Weil sie nicht nur leckeren Honig machen. Die Honigbiene ist ein echter Star unter den Bestäubern und öffnet vielen Menschen erst den Blick für größere Themen wie Biodiversität, Artenschutz und Klimawandel. Stadtbienen verfolgen seit 2014 genau dieses Ziel: Mehr Aufmerksamkeit für Stadtnatur, mehr Wissen über ökologische Zusammenhänge und (wahrscheinlich auch ganz im Sinne von Winnie Puuh) die Überzeugung, dass der Erhalt der Natur samt Bienenschutz und anderen bestäubenden Insekten eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Und das alles mitten in der Stadt, auf Dächern, Balkonen und Grünflächen.
Übrigens: Laut stadtbienen.org leben mittlerweile 80 % der Bevölkerung in Städten, aber auch dort gibt es Lebensräume für Bienen. Vorausgesetzt, wir kümmern uns darum. Denn Bienenschutz ist weit mehr als der Erhalt einer Art: Es geht um die Bewahrung eines ganzen Ökosystems.
Was ich gelernt habe:
– Das „Bienensterben“ ist kein Hype, sondern ein echtes Problem, besonders für Wildbienen.
– Honigbienen sind super Botschafter für den Naturschutz, auch wenn sie selbst (noch) nicht vom Aussterben bedroht sind.
– Jede*r kann etwas tun! Sei es mit bienenfreundlichen Pflanzen auf dem Balkon oder durch bewussten Honigkauf (lokal & nachhaltig!).
– Auch in der Stadt ist Natur möglich – wenn wir sie lassen.
– Und: Ich liebe Honig. Wirklich. Sehr.
– Imkerhüte stehen nicht jedem, aber man kann es ja mal probieren. Und PS: Dass ich eine flauschige Bärenjacke zu diesem Event an hatte, war wirklich reiner Zufall.
Fazit:
Ich bin summend und mit noch mehr Anerkennung vor Bienen vom Dach nach Hause gegangen. Vollgepackt mit neuem Bienenwissen, einem kleinen Stadtbienen-Honigglas in der Tasche (natürlich aus regenerativer Bienenhaltung) und dem festen Vorsatz, den Bienen künftig noch mehr Beachtung zu schenken. Und das nicht nur am Weltbienentag.
Danke an Stadtbienen, BIKINI Berlin, Laika Communications und Johannes Weber für diesen süßen, lehrreichen Nachmittag!
Und hier noch ein paar Bilder von Laika Communications