Meine erste Veranstaltung in diesem Jahr führte mich ins Europa Center Berlin, wo ich mit meiner Freundin zur Ausstellungseröffnung des Romanischen Cafés eingeladen war. Ich freute mich auf diesen Abend, der ganz im Zeichen eines berühmten Cafés der 20er Jahre stand.
Das Romanische Café war in den 1920er Jahren ein legendärer Treffpunkt der kulturellen Elite Berlins. Bertolt Brecht, Max Liebermann oder Erich Kästner waren oft Gäste. Es befand sich einst gegenüber der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und war DER Hotspot der künstlerischen Intelligenz. Hier entstanden zahlreiche Geschichten, die von Nachtschwärmern, Intellektuellen und Touristen gleichermaßen hinterlassen wurden.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933 wurde vielen Gästen des Romanischen Cafés die Arbeit untersagt, sie wurden gedemütigt, flohen ins Exil, wurden verfolgt und ermordet. Das Romanische Haus II, in dem sich das Café befand, wurde 1943 im Bombenhagel zerstört. Der Mythos des Cafés verblasste mit der Zeit. Heute steht dort das Europa-Center. Und genau dort wurde das Romanische Café nun zum Leben erweckt – als Pop-Up-Ausstellung.
In dieser schönen Ausstellung können Besucher auf 130 Quadratmetern in die Atmosphäre des “Neuen Berliner Westens” dieser Zeit eintauchen und die Geschichte des Cafés rund um die Gedächtniskirche erleben. Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an das berühmte Romanische Café, sondern auch ein Ort des Lernens und Gedenkens.
Sichtlich stolz eröffnete Projektleiterin Katja Baumeister-Frenzel die Ausstellung, zu der auch Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf Kirstin Bauch anwesend war. Bei einem Glas Sekt genossen wir die Ausstellung und die Musik und ließen uns von Illustrator Christian Badel Porträtieren.
Wenn ihr ebenfalls in die Geschichte des legendären Kaffeehauses eintauchen und mehr darüber erfahren möchtet, könnt ihr das ab sofort bis zum 30.06.24 täglich von 12-19 Uhr (Dienstags geschlossen). Der Eintritt ist kostenfrei.
Hier geht es zur Homepage vom Romanischen Café.
